Hat man schon eine Solaranlage, hat man Glück. Denn die Bundesregierung will, dass Besitzer von Solaranlagen künftig für selbst genutzten Strom zahlen sollen – nämlich die sogenannte „Sonnensteuer“.
Am 12. Juni gab die Große Koalition bekannt, dass sowohl selbstversorgende Industrieunternehmen als auch Bürger ab 2015 40 Prozent der Ökostromumlage per Kilowattstunde als („Soli“) Solidaritätszuschlag entrichten sollen. Ginge es nach Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel müssten Unternehmen, die sich zukünftig mit neuen fossilen Kraftwerken oder mit Solaranlagen selbst versorgen, selbst 50 Prozent der Ökostromumlage zahlen.
Betroffen sind alle Anlagen deren Leistungen unter zehn Kilowatt liegen und deren Besitzer weniger als zehn Megawattstunden verbrauchen. Laut Bundesverband der Solarwirtschaft entsprechen knapp ein Fünftel aller Solaranlagen dieser Grenze. Für alle bestehenden Anlagen zur Eigenversorgung werden allerdings keine Abgaben fällig, denn diesen wird Bestandsschutz gewährt. Dieser Schutz gilt für alle Anlagen die vor dem 23. Januar 2014 genehmigt wurden und die noch bis Ende dieses Jahres angeschlossen werden.
Der Grund für die Einführung der Sonnensteuer basiert auf einer wirtschaftlichen Schieflage. Die Anzahl von Selbstversorgern steigt jedes Jahr und damit werden die Umlagen beim Strompreis auf weniger Schultern verteilt, was wiederum den Preis belastet. Mehr Solaranlagen und Bürger die sich selbst mit Strom versorgen bedeuten natürlich auch einen Verlust für Energiekonzerne. Vor allem der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hatte Druck gemacht alle zukünftigen Solaranlagenbesitzer mit Abgaben zu belasten.
Allerdings gibt es auch von vielen Seiten starken Widerstand gegen die Sonnensteuer. Grünen-Chefin Simone Peter ist der Meinung, dass diese Steuer die „bürgernahe Energieversorgen killt“ und auch die CDU-Landesgruppe in Baden Württemberg im Bundestag hat Korrekturen gefordert. Auch das Bündnis Bürgerenergie kritisierte die Sonnensteuer: „[…] wäre ein erneuter Frontalangriff auf die Bürgerenergie.“ Laut Campact kann diese neue Regelung den Strompreis nicht wirklich entlasten, denn eine vierköpfige Familie würde nur um die 50 Cent pro Jahr sparen.
Der Bundestag wird den Gesetzesvorschlag bis Ende des Monats beschließen und es soll dann im August in Kraft treten.