Die Bundesregierung veröffentlichte nun ein Positionspapier in welchem sie den Vorschlag der EU, Gas zentral für alle Mitgliedsstaaten einzukaufen und zu koordinieren, ablehnt. Dies sei nicht im Sinne des europäischen liberalen Marktes.
Während der ukrainischen Gaskrise wurde erwogen, ob die EU für alle Mitgliedsstaaten in Zukunft die Gaseinkäufe koordinieren solle um bei Versorgungsengpässen die Länder besser versorgen zu können. Merkel äußerte sich zu den Vorschlägen einer derart engen Energiezusammenarbeit zunächst nicht konkret sondern teilte lediglich mit, dass sie die „Vorschläge im Grundsatz“ unterstütze.
Nun veröffentlichte die Bundesregierung ein Positionspapier, in welchem sie mitteilt, dass sie sich für eine engere Zusammenarbeit innerhalb der EU bei Energiefragen ausspräche allerdings eines koordinierten Gaseinkaufes für alle 28 Mitgliedsländer nicht zustimme, da ein derartiges Handeln die Liberalisierung des EU- Binnenmarktes einschränke.
Das Positionspapier, welches der Vorbereitung der EU- Energieunion dient, umfasst drei Punkt. Erstens spricht sich die Bundesregierung für das Bauen von neuen Flüssiggaspipelines (LNG) aus, welche die Gasversorgung von alternativen Lieferanten stärken soll. Zweitens soll das Pipelinenetzwerk flexibler gestaltet werden um bei Versorgungsengpässen den Gaseinfluss in den Pipelines umkehren zu können. Drittens, sei mehr Energieeffizienz nötig um die Gasnachfrage der EU zu senken und somit eine geringere Abhängigkeit von den Lieferanten zu schaffen.
Die EU- Kommission erwartet nun Positionspapiere von den weiteren Mitgliedsstaaten um ein gemeinsames Leitbild der Energieunion bilden zu können, welches am 25. Februar vorgestellt werden soll.