Nach den Ankündigen zum Ende des letzten Jahres war bei vielen Verbrauchern die Hoffnung groß, dass die Stromkosten im neuen Jahr fallen würden. Allerdings schauen nun Statistiken, dass lediglich ein Drittel aller Energieunternehmen die Kosten wirklich gesenkt hat. Kunden die Strom von ihrem gesetzlichen Grundversorger beziehen mussten seit 2007 besonders hohe Preiserhöhungen in Kauf nehmen.
Trotz den Ankündigungen der Unternehmen die Preise zu senken, haben nur wenige dies auch in die Tat umgesetzt. Von rund 840 in Deutschland existierenden Anbietern haben lediglich 350 eine Preissenkung von im Schnitt 2,4 % vorgenommen. Was für die Konsumenten eines durchschnittlichen Haushaltes zu einem Ersparnis von rund 30- 35 Euro führt. Bei einem Wechsel zu einem neuen Stromanbieter, können jedoch durch die Boni bis zu 300 Euro gespart werden.
Verbraucherschützer sowie Politiker fordern von Energieunternehmen ein stärkeres Senken der Kosten, da die Großhandelspreise zu denen die Unternehmen den Strom kaufen seit Jahren fallen. Zurzeit befinden sie sich auf dem niedrigsten Stand seit 2005. Die Stromanbieter rechtfertigen die geringen Preissenkungen jedoch mit einer Reihe von Umlagen, die steigen würden. Seitdem nun jedoch seit Anfang des Jahres die EEG- Umlage gesunken ist, erhöht sich der Druck auf die Konzerne.
Gerade bei den Grundversorgern ist zu beobachten, dass die Preise unverhältnismäßig hoch angestiegen sind. Laut Statistiken handelt es sich seit 2007 um eine Preiserhöhung von 43%. Im Vergleich dazu haben andere Anbieter ihre Preise „lediglich“ um 32% angehoben.
Bärbel Höhn, Politikerin der Grünen, bemängelt zusammen mit Verbraucherschützern, dass die gesetzlichen Grundversorger sich die Bequemlichkeit mancher Kunden zu Gute machen würden, sowie die eingeschränkten Möglichkeiten von manchen Kundenzielgruppen, wie zum Bespiel die Verbraucher mit einem negativen Schufaeintrag, die ihren Stromanbieter nicht problemlos wechseln können.
Mehr Transparenz wird seitens der Politik sowie von Verbraucherschützern gefordert um eine gerechtere Preissituation zu schaffen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung